Inklusion ist im Bildungsbereich in aller Munde. Aber wie sieht es eigentlich mit Inklusion am Arbeitsplatz aus? Mit dieser Frage im Gepäck sind in den vergangenen Monaten vier Auszubildende des Berufskollegs Rheydt-Mülfort nach England, Österreich und in die Türkei gereist, um sich im Rahmen eines von Erasmus+ geförderten Auslandspraktikums darüber ein eigenes Bild zu machen.

Zunächst ging es darum ein einheitliches Verständnis über den Begriff der Inklusion zu finden. In einer Fremdsprache gar nicht mal so einfach. In den vier Praktikumsbetrieben konnte Inklusion bisher nur im kleinen Rahmen beobachtet werden. Umso intensiver wurde mit den Kolleginnen und Kollegen darüber diskutiert und überlegt, wie Inklusion am Arbeitsplatz funktionieren könnte.

Ein Praktikant berichtet über seine Erfahrungen in einem Betrieb in England:

Sehr beeindruckend fand ich es auch, dass alle Menschen die Möglichkeit hatten an der Gesellschaft teilzuhaben. Egal ob man aus einem anderen Land kam oder eine geistige Behinderung hatte. Alle die wollten trafen sich in der Mittagspause zu einem kleinen Fußballspiel und wurden mit einbezogen, so z. B. auch ein junger Mann mit geistiger Behinderung. Kollegen berichteten mir, dass er anfangs kaum gegen einen Ball treten konnte, geschweige denn richtig mitspielen konnte. Er wurde jedoch nie richtig ausgelacht, sondern probierte es immer weiter und wurde gefördert. Zum Zeitpunkt, wo ich bei dem Unternehmen zu Besuch, war konnte er richtig mitspielen und war ein volles Mitglied der Gruppe.

Das Unternehmen unterstützt dieses Spiel zur Mittagszeit, indem es immer neue Bälle sponsert und manchmal sogar eine die Kosten für eine kleine „Soccer-Halle“ bezahlt damit sich die Mitarbeiter nach der Arbeit zum Sport treffen können. Dies ist eine sehr gute Fördermethode um das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt zu stärken.

Die Rückmeldungen der Betriebe aus dem Ausland waren sehr positiv. So schrieb ein Human Resources Director aus England:

I thought it appropriate to drop you a quick note to confirm that I met with the trainee this morning upon the completion of her short programme with us in the UK. From the feedback she provided she appears to have found the time spent with us a most beneficial and enjoyable learning experience.

From our perspective we found her a very professional and intelligent young lady with an extremely pleasant, respectful and polite disposition who has represented her company with the highest levels of professionalism.

Auch die Rückmeldung einer Ausbilderin war voller Begeisterung für das Projekt:

Unser Auszubildender hat fachliche und soziale Kompetenzen erworben, die ihm im zukünftigen Berufsleben sehr, sehr nützlich sein werden. Durch seine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, Erlerntes gleich umzusetzen, hat er die Kollegen vor Ort nach kürzester Zeit unterstützen können. Deshalb hat er von allen Spezialisten und Managern, die ihn in betreut haben, hervorragende Beurteilungen bekommen. Fazit: Ein voller Erfolg!

Vielen Dank an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben!